Das Forum - Es geht nicht nur um Fußball in Katar
Hattrick oder Menschenrechte? Teilnahme oder Boykott? Das wird uns bei der Fußball-WM in Katar beschäftigen. Darüber spricht Harald Asel mit seinen Gästen.
Eine Fußball-WM im Winter, diese Merkwürdigkeit ließ aufhorchen. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Längst sind die Golfstaaten mit ihren Ölmilliarden wichtige Player im weltweiten Sportgeschäft. Dominieren inzwischen autoritäre Regime die internationalen Verbände? Oder zieren sich Demokratien bei der Austragung von Großveranstaltungen?
Der Begriff ist neu, das Problem alt: Sportswashing heißt es polemisch, wenn mit Hilfe von internationalen Sportveranstaltungen das Image eines Staates oder eines Unternehmens weißgewaschen werden soll. Was wissen wir über die Wirkungen solcher Events mit ihren vielen Begegnungen: sind sie Motor der Veränderung, oder führen sie zur Glorifizierung des Bestehenden?
Es wurden viele Menschenrechtsverletzungen in Katar öffentlich gemacht: rechtlose ausländische Arbeiter beim Bau der Stadien, die Diskriminierung und Verfolgung von Frauen und von sexuellen Minderheiten. Wie soll dies während des Turniers thematisiert werden? Welche Aktionen sind mehr als nur Symbolik, die das eigene Gewissen beruhigt? Was legitimiert die horrenden Summen der Übertragungsrechte? Und wie sollen sich die Aktiven und die sportlich und politisch Verantwortlichen in der Zukunft aufstellen?
Es diskutieren:
Benjamin Best, Sportjournalist, Autor der ARD-Doku "Katar-WM der Schande"
Pune Djalilevand, Autorin beim Podcast "Geld Macht Katar" (rbb-Koproduktion)
Dr. Christian Gläßel, Politikwissenschaftler am Centre for International Security der Hertie School
Jürgen Hogrefe, ehem. Spiegelredakteur, Präsidiumsmitglied der Arabisch-Deutschen Handelskammer "Ghorfa"
Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit der Hertie School mit rbb24 Inforadio.