Das Forum - Die Grenzen der Demokratie
Der Wunsch nach Freiheit war Antrieb für die friedliche Revolution in Ostdeutschland. Warum fühlen sich heute manche Bürgerinnen und Bürger auch in der Demokratie unfrei? Und in welchem Verhältnis stehen Freiheit, Protest und politischer Extremismus?
Nach 1989/90 hatten die Ostdeutschen die heiß ersehnte Freiheit von den Zwängen der SED-Herrschaft zwar gewonnen, aber Millionen Menschen verloren ihre Arbeit und ihre bislang sicher geglaubten Lebensperspektiven. Die gewaltige wirtschaftliche, soziale und kulturelle Transformationserfahrung wirkt bis heute nach und prägt die aktuellen Debatten über strukturelle Unterschiede zwischen Ost und West – aktuell insbesondere im Hinblick auf das Protestpotential in Teilen der Bevölkerung.
Gibt es überhaupt einen Konsens darüber, was Freiheit meint? Inwieweit kann und muss der demokratische Staat Freiheit und Protest seiner Bürgerinnen und Bürger begrenzen? Stärkt Protest auf der anderen Seite gar demokratische Freiheitsrechte?
Der Prozess des Zusammenwachsens im Deutschland, aber auch die Bewältigung der Corona-Pandemie, bildeten den thematischen Hintergrund der Podiumsdiskussion zum Thema "Die Grenzen der Demokratie. Freiheit und Protest im vereinten Deutschland", die auf der 14. Geschichtsmesse der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur stattfand.
Es diskutieren:
Jörg Ganzenmüller, Leiter der Stiftung Ettersberg, Universität Jena;
Christine Lieberknecht, ehemalige Ministerpräsidentin des Freistaats Thüringen (CDU);
Harald Asel, Moderator rbb24 INFOradio;
Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen (Die Linke)
Nancy Aris, Sächsische Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.