Der rbb in der Krise - Rundfunkrat Pienkny: Schlesinger in einem "Paralleluniversum"
Der rbb-Rundfunkrat hat die frühere Intendantin Patricia Schlesinger mit sofortiger Wirkung abberufen, bei einer Sondersitzung am Montag. Sie war dort selbst anwesend - und habe keinerlei Schuldbewusstsein gezeigt, sagt der stellvertretende Chef des Rundfunkrates Dieter Pienkny, entsandt vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).
Er sei tief enttäuscht, sagt Pienkny. "Mir fehlte einfach das Unrechtsbewusstsein", so der Vizechef des Rundfunkrates. "Es kam keine Aussage dazu, warum ihr Mann diesen Coaching-Auftrag bekommen hat. Es kam keine Aussage dazu, warum sie jetzt, wo beim rbb massiv gespart wird, 16 Prozent Gehaltserhöhung bekommt, plus Bonus."
Stattdessen habe Schlesinger alle Erfolge ihrer Amtszeit aufgezählt und betont, sie möge eigentlich gar keine Autos, berichtet Pienkny. "Sie hat rumgeeiert." Dabei hätte Klartext geredet werden müssen, sagt er: "Ich meine, wir waren in einer internen Runde. Und spätestens gestern wäre der Zeitpunkt gewesen zu sagen: Ja, es gibt Verfehlungen, es gibt Verstrickungen, ich habe mich falsch verhalten." Diese letzte Chance hätte Schlesinger nutzen sollen, habe sie aber vertan, so der Gewerkschafter.