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Vis à Vis - Wie vertraut ist Ihnen der Tod, Elke Büdenbender?

Elke Büdenbender, die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und deutsche First Lady äußert sich zum Thema Sterben. Und zwar in einem Buch, das sie zusammen mit dem Mediziner Eckhard Nagel verfasst hat: "Der Tod ist mir nicht unvertraut". Christian Wildt hat mit beiden darüber gesprochen.

Über ein Ereignis freut sich Elke Büdenbender immer noch recht lebhaft. Zur Wiederwahl ihres Mannes für eine weitere Amtszeit als Bundespräsident sagt sie im Gespräch mit Christian Wildt: "Ich habe mich so gefreut für meinen Mann, nicht nur für meinen Mann, auch für mich". Sie sei sehr dankbar, dass Frank-Walter Steinmeier mit einer großen Mehrheit gewählt und ihm so deutlich das Vertrauen ausgesprochen worden sei.

Einsames Sterben während Corona

 

Die Corona-Pandemie habe zuvor jedoch Trauriges deutlich werden lassen. Elke Büdenbender ist ergriffen gewesen von den Bildern, wie Menschen aus Krankenhäusern in Bologna oder in New York herausgebracht wurden. "Das hat mich sehr umgetrieben", erinnert sie sich. Sie fasste den Entschluss, mit ihrem Freund Eckhard Nagel das Thema zu behandeln.

Eigene Erfahrungen mit dem Tod

 

Dass dieses Thema in Buchform erörtert werden sollte, ist für Elke Büdenbender früh klar gewesen: "Ich bin ein Mensch, der sich durch Sprechen Klarheit verschafft." Die Ehefrau von Bundespräsident Steinmeier hat das Thema Sterben auch am persönlichen Leib gespürt. Ihr Mann hatte ihr mit einer Nierentransplantation das Leben gerettet: "Die Möglichkeit zu sterben, aber vor allem unsere Gespräche haben mir gezeigt, wie wertvoll das Leben ist", erinnert sich Büdenbender.

Corona-Maßnahmen waren notwendig

 

Dass harte Coronamaßnahmen, auch für Sterbende ergriffen worden seien, empfindet Büdenbender nicht als gesellschaftlichtes Versagen. Sie kann nachvollziehen, dass damals Entscheidungen getroffen werden mussten, doch sie resümiert: "Es ist ein unendlich großes Leiden gewesen der Leute [...], aber ich denke, da müssen wir das auch aufarbeiten und anerkennen." Sie lobt, dass Bundespräsident Steinmeier mit einem Gedanktag für die Opfer der Corona-Krise auf dieses Bedürfnis reagiert habe.