Blick auf eine Apotheke.
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Interview - Apotheker-Verein: Apotheken stellen viel Fiebersaft selbst her

Der Medikamentenmangel ist nach wie vor Thema in Deutschland. Vor den Feiertagen versuchten die Apotheken, Vorräte anzulegen, sagt Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins. Viele betrieben einen Extra-Aufwand und stellten Arzneien selbst her.

Angesichts des anhaltenden Medikamentenmangels in Deutschland stellen Apothekerinnen und Apotheker einige Arzneien selbst her. Das betreffe etwa Fiebersäfte für Kinder, sagt Anke Rüdinger, Vorsitzende des Berliner Apotheker-Vereins und Inhaberin der Castello-Apotheke in Berlin. Die notwendigen Schmerztabletten gebe es in ausreichender Menge - aber Säfte und Zäpfen für Kinder seien Mangelware.

Apotheken legen Vorräte an

 

Die Apotheken im Land haben sich vor den Weihnachtstagen angestrengt, Medikamente zu "bevorraten", so Rüdinger. Arzneien selbst herzustellen sei prinzipiell möglich, allerdings gebe es dann eine andere Abrechnungsform.

Eckpunkte für neue Preisregeln für Medikamente

 

Das von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor Weihnachten vorgestellte Eckpunktepapier gegen die Lieferschwierigkeiten bei Medikamenten hält Rüdinger grundsätzlich für richtig. Allerdings vermisse sie etwa die Honorierung der Extra-Leistungen, welche die Apothekerinnen und Apotheker in dieser Mangellage erbringen.

Die Eckpunkte für ein Gesetz sehen unter anderem neue Preisregeln vor und sollen Lieferungen für Anbieter wirtschaftlich attraktiver machen. Europäische Produzenten sollen generell stärker zum Zuge kommen.