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Interview - Automobilexperte Bratzel: "Telsa ist für uns der absolute Innovationsführer"

Am Dienstag hat Tesla-Chef Elon Musk die ersten 30 in Grünheide produzierten E-Autos an ihre neuen Besitzer übergeben. Geplant ist zukünftig eine Produktion von 500.000 Autos pro Jahr. Der Automobilexperte Stefan Bratzel sieht Tesla damit als ernsthaften Konkurrenten für die deutschen Autobauer.

Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Tesla-Chef Elon Musk am Dienstag die ersten 30 in Grünheide produzierten Tesla-Elektro-Autos des Models Y an ihre neuen Besitzerinnen und Besitzer übergeben. Zukünftig sollen in der Gigafactory in Brandenburg jährlich bis zu 500.000 Autos produziert werden.

Doch auch Tesla werden die Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine noch treffen, glaubt Stefan Bratzel, Direktor des Centers of Automotive Management in Bergisch-Gladbach. So werde etwa Nickel aus Russland auch für die Batterien der Tesla-E-Autos gebraucht. "Die Rohstoffpreise steigen durch den Krieg." Deswegen habe auch Tesla seine Preise erhöht, so Bratzel.

Tesla ist fokussierter auf E-Mobilität

 

Insgesamt sieht der Automobilexperte Tesla aber weiterhin in einer starken Position auf dem Markt für Elektro-Autos. Das drücke sich einerseits in der geringen Lieferzeit für ein neues Tesla-Modell aus, "die mit sechs bis acht Monaten deutlich besser ist als der Rest." Andererseits habe Tesla seine Absatzahlen im vergangenen Jahr fast verdoppeln können, in einer Zeit, in der viele Autohersteller wegen der Pandemie und den Chip-Lieferengpässen erhebliche Probleme hatten.

Mit der Gigafactory in Grünheide und einem ebenfalls bald fertiggestellten Werk in Texas, stünden die Zeichen für Tesla sehr gut, so Bratzel. Tesla sei nach wie vor der absolute Innovationsführer im Bereich der batterieelektrischen Mobilität. Dagegen sei das Problem der etablierten Autobauer, dass sie weiterhin sowohl Verbrennungsmotoren bauen als auch auf Elektromobilität setzen. "Der Fokus von den Herstellern, die sich nur auf batterieelektrische Fahrzeuge konzentrieren, ist einfach höher."