Das Forum - Stillstand im Reformstau
Reformen greifen oft in die Lebensverhältnisse vieler Menschen ein. Deshalb gefährden sie die Beliebtheit potentieller Reformer - und der Eifer in der Umsetzung erlahmt schnell. Aber sind stabile Verhältnisse nicht gerade ein besonders schätzenswerter Vorzug? Darüber spricht Harald Asel mit seinen Gästen.
Blockiert sich die Demokratie durch langwierige Verfahren selbst? Oder ist genau das die Chance, schwierige Konflikte beizulegen? Was aber tun, wenn die Zeit drängt?
Staatliche Strukturen neigen zur Erstarrung. Was einmal funktioniert, wird als "bewährt" abgespeichert. Allerdings treffen eingespielte Abläufe auf eine sich rasant ändernden Wirklichkeit. Dann hören wir aus allen Lagern den Ruf nach Reformen. Aber die kommen nicht so einfach, nur weil man sie ruft. Geplante Veränderungen greifen oft in die Lebensverhältnisse vieler Menschen ein. Deshalb gefährden sie die Beliebtheit potentieller Reformer. Und der Eifer in der Umsetzung erlahmt schnell.
Aber sind stabile Verhältnisse nicht gerade ein besonders schätzenswerter Vorzug? Und ist die Umständlichkeit demokratischer Verfahren und Entscheidungsprozesse dem autoritären Durchregieren nicht vorzuziehen, weil sie Teilhabe ermöglichen? Sind sie gar die Voraussetzung für einen breiten gesellschaftlichen Konsens, der für die großen Aufgaben der Gegenwart erforderlich ist?
Aus Anlass des 200. Geburtstages des preußischen Reformers Karl August von Hardenberg hält an dessen Wirkungsstätte zunächst der Historiker und langjährige Bundes- und Landespolitiker Christoph Stölzl die Neuhardenberger Rede und wird über gelungene und gescheiterte Reformen und über anstehende Veränderungen in Gegenwart und Zukunft sprechen. Danach nimmt er an der Diskussionsrunde von Harald Asel teil.
Eine Veranstaltung der Stiftung Schloss Neuhardenberg in Zusammenarbeit mit rbb24 Inforadio.